Studie: Risikomanagement im Industrieunternehmen – Wertbeitrag für mittelständische Unternehmen

Leipzig, 16.10.2018. Das Management von Risiken hat sich in einem Großteil der mittelständischen Unternehmen in Deutschland als fester Bestandteil der Organisations-struktur etabliert. In fast 70 Prozent der Fälle besteht ein entsprechendes System seit mindestens zehn Jahren. Dabei liegt der Fokus bislang vor allem auf dem Bereich der systematischen Risikoanalyse: eine solche wird bereits in 93 Prozent der Unternehmen durchgeführt. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Studie der V.E.R.S. Leipzig GmbH, die im Auftrag des GNVW durchgeführt und von der Funk Stiftung gefördert wurde.

Im mittelständischen Risikomanagement sind auch die Bereiche Risikoberichterstattung (85 Prozent) und Risikokontrolle (75 Prozent) weit verbreitet. Weniger systematisch erfolgt hingegen die Festlegung eines angemessenen Risikoappetits; nur knapp die Hälfte (45 Prozent) der untersuchten Unternehmen gab an, für diesen Bereich etablierte Strukturen bereitzustellen. Auch das Instrument eines funktionsübergreifenden Personenkreises (z.B. in Form eines Risikokomitees) gehört mit einer Verbreitung von 60 Prozent bislang noch nicht zum Standardrepertoire des Risikomanagements mittelständischer Unternehmen. Dazu Herr Hendrik F. Löffler, Vorstandsvorsitzender der Funk Stiftung:

„Das Versicherungsmanagement wird oftmals noch nicht wertorientiert gesteuert. Hier nutzen viele Unternehmen vorhandenes Potenzial zur Kostenoptimierung nicht ausreichend.“

Potenziale zur Verbesserung des Risikomanagements wurden von den Befragten vor allem in der strategischen Risikoplanung (53 Prozent) und in der Risikofrühwarnung identifiziert. Besonders gut aufgestellt sehen sich die Unternehmen hingegen im Bereich der Risiko-berichterstattung; hier gaben 66 Prozent der Befragten an, keinen weiteren Verbesserungsbedarf zu haben. Herrn Jörg F. Henne, Geschäftsführer des GVNW, kommentiert diese Befunde folgendermaßen:

„Die Ergebnisse der Studie zeigen uns, dass Risikomanagementprozesse in den meisten Unternehmen etabliert sind und von der Geschäftsführung direkt eingefordert werden. Die Gestaltung und Umsetzung ist jedoch sehr heterogen. Auch deswegen wird effektives Risikomanagement leider noch zu wenig als ein wichtiger Faktor für den nachhaltigen Unternehmenserfolg wahrgenommen.“

Für die Studie wurde eine Befragung mit insgesamt 40 Repräsentanten des Risiko-managements von mittelständischen Industrieunternehmen durchgeführt. Dabei wurden Unternehmen unterschiedlicher Größen und verschiedener Branchen einbezogen. Anhand von insgesamt 50 Fragen gaben die Teilnehmer Auskünfte über Risikomanagement, -strategie, -analyse, -controlling sowie über die Wertschöpfung der vertretenen Unternehmen.

Die vollständigen Ergebnisse der Studie „Risikomanagement im Industrieunternehmen – Wertbeitrag für kleine und mittelständische Unternehmen” stehen Ihnen auf den Webseiten des GNVW und der Funk Stiftung zum kostenlosen Download zur Verfügung. Für weitere Informationen zur Untersuchung wenden Sie sich bitte an den verantwortlichen Projektleiter, Herrn Florian Römer (Tel.: +49-341-246 592 – 67; Mail: roemer@vers-leipzig.de).