Smart Cities: Deutschlands Städte werden digital

Aktuell lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten; 2050 sollen es nach Berechnungen der Vereinten Nationen bereits zwei Drittel sein. Der Wandel sorgt dafür, dass vermehrt Klein- und Großstädte entstehen. Folgen sind – neben einer Überlastung der Straßen – stetig steigende CO2-Emissionen. Die Kernherausforderung dieser Entwicklung ergibt sich aus der aktuellen Situation: Derzeitige Verkehrssysteme sowie die Infrastruktur sind einer solchen Veränderung nicht gewachsen und müssen somit verbessert und angepasst werden.

Hier kommt das Konzept von Smart Mobility ins Spiel. Ziel ist es, die vorhanden Angebote durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu optimieren. So soll den Verkehrsteilnehmern eine effizientere, emissionsarme, komfortable und sichere Mobilität ermöglicht werden. Die Bundesregierung verspricht hierzu in ihrer digitalen Agenda: „Wir werden die Straßenverkehrssicherheit und die Straßenverkehrseffizienz mit intelligenten Verkehrssystemen und automatisiertem Fahren entscheidend verbessern“.

Einzelne Städte und Regionen testen die neuen Technologien

Die Umsetzung von Smart Mobility-Lösungen erfolgte bisher nur punktuell in einzelnen Städten oder Regionen. Verschiedene Konzepte werden dort auf ihre allgemeine Tauglichkeit getestet und weiter optimiert: So hat der Automobilhersteller Audi den Vehicle-to-Infrastructure-Service (V2I), auch genannt „Ampelinformation“, nach Ingolstadt gebracht. Durch die Vernetzung der neuen Audi-Modelle mit den Ampeln der Stadt sollen Autos möglichst entspannt und effizient durch die Stadt fahren. Die Funktion hinter dem Service: Im Cockpit wird dem Fahrer eingeblendet, bei welcher Geschwindigkeit er die nächste grüne Ampel noch erreichen kann. Hält der Fahrer an einer roten Ampel, zählt ein Countdown die Sekunden bis zur nächsten Grünphase.

Auch Kaiserslautern will die innerstädtische Mobilität durch neue Technologien verbessern und nachhaltiger gestalten. Mithilfe smarter Straßenbeleuchtung kommt die Stadt diesem Ziel näher. Vorteil der intelligenten Leuchten: Sie werden über Bewegungsmelder bedarfsgerecht gesteuert, melden selbständig Fehlfunktionen und Wartungsbedarf und projizieren bei Glatteis Warnungen auf den Gehweg. Aufgrund der modernen LED-Technik verbraucht die smarte Beleuchtung bei eingeschaltetem Licht 70% weniger Energie als bisher. Auch der Energievertreiber Innogy beschäftigt sich mit Entwicklung und Ausbau intelligenter Straßenbeleuchtung. Zusätzlich sollen ihre „Smart Poles“ als Ladepunkt für Elektroautos und WLAN-Router dienen sowie Umweltdaten und die Auslastung von Parkflächen erheben.

Auf Smart Parking haben sich bereits einige Anbieter konzentriert. In Aachen testet das Startup SoNah zurzeit die intelligente Parkplatzsuche; das Kölner Unternehmen ampido führte das Airbnb fürs Parken in mehreren Großstädten ein und die hessischen Kommunen Rüsselsheim, Raunheim und Kelsterbach versehen alle neuen und bestehenden Parkplätze mit Sensoren. Über Apps soll den Nutzern dann der nächste freie Platz gezeigt werden – für ein emissionsarmes und stressfreies Parken.

Smart Mobility erfordert ein Umdenken in der Assekuranz

Neben diesen aktuellen Entwicklungen spielen aber auch neue Mobilitätskonzepte wie Carsharing und E-Scooter in Großstädten oder Shuttlebusse auf Abruf in ländlichen Regionen eine große Rolle. Wichtiges Zukunftsthema stellt auch das komplett autonome Fahren dar: Um Robotertaxis und selbstfahrenden Autos den Weg zu ebnen, gab die Bundesregierung ausgewählte Teststrecken frei.

Deutschland nutzt die Vorteile der Digitalisierung, um mit durchdachten Strategien die Mobilität smarter zu gestalten. Was all diese Ideen gemein haben: Sie erfordern neue Deckungskonzepte und ein Umdenken innerhalb der Versicherungsbranche. Innovative Technologien wie smarte Beleuchtung oder autonomes fahren bringen Absicherungsbedarfe mit sich, die in der Assekuranz analysiert und diskutiert werden müssen. Der Fokus liegt dabei auf der Identifikation der Chancen und Potenziale der neuen Mobilität für die Branche.

Das Smart Mobility-Forum greift diese zentralen Themen auf und diskutiert neue Lösungskonzepte der Lebenswelt Mobilität. Fach- und Führungskräfte der Branche sind eingeladen, sich über aktuelle Trends auszutauschen, ihre Erfahrungen zu teilen und strategische Potenziale sowie die Herausforderungen der neuen Technologie kritisch zu betrachten. Informationen zu Veranstaltung und Referenten finden Sie auf unserer Website. Bei Fragen steht Ihnen Frau Theresa Jost (Tel.: +49-341-246 592 – 63; Email: jost@vers-leipzig.de), Geschäftsführerin der V.E.R.S. Leipzig GmbH, gerne zur Verfügung.