Nachhaltigkeitsnetzwerk wird ein Jahr alt

Nach seiner Gründung im Juni 2021 feiert das German Sustainability Network (GSN) nun sein einjähriges Bestehen. Der Rückblick auf die ersten 12 Monaten zeigt, dass zahlreiche Themen angestoßen wurden und das Netzwerk bereits stark gewachsen ist. Mit mittlerweile 74 Mitgliedern – bestehend u. a. aus Versicherern, Verbänden, Beratungs- und Maklerunternehmen sowie ersten Banken – bearbeitet das GSN ESG-Fragen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um Nachhaltigkeit in der Branche weiter voranzutreiben.

Leipzig, 01. Juni 2022: Seit seiner Gründung im Juni vergangenen Jahres hat sich das Nachhaltigkeitsnetzwerk rasant entwickelt und verschiedene neue Formate ins Leben gerufen. So gehören dem Netzwerk mittlerweile 74 Mitglieder an; darunter überwiegend Versicherer, aber auch renommierte Beratungsunternehmen, Hochschulen und andere branchennahe Akteure haben sich dem Netzwerk angeschlossen, um Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen zu diskutieren und gemeinsam Best Practices zu erarbeiten. Die vielfältigen Veranstaltungsformate setzen hierbei Impulse, fördern den Austausch und regen zu Diskussionen an. Durch die Bereitstellung und Erarbeitung umfangreicher Informationen zu ESG-Themen, zu denen alle Unternehmensvertreter:innen Zugang haben, entsteht ein ganzheitliches Umdenken und ein nachhaltiges Mindset im Unternehmen wird gefördert. Das GSN unterstützt ferner die Zusammenarbeit und den unternehmensübergreifenden Austausch und erlaubt die Entwicklung konkreter Use Cases.

„Wir freuen uns wirklich sehr, dass immer mehr Versicherer das Thema Nachhaltigkeit bewusst angehen. Die Unternehmen setzen sich intensiv mit der Thematik auseinander und sind bestrebt, langfristige Maßnahmen in ihr Geschäftsmodell zu integrieren. Wir sind stolz auf die rege Beteiligung unserer Mitglieder, die sich den vielfältigen Herausforderungen mit großem Engagement stellen. Nur gemeinsam können wir Großes bewirken, um so dem Ziel von einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft näher zu kommen.“

− Dr. Theresa Jost, Geschäftsführerin der V.E.R.S. Leipzig GmbH

Um den unternehmensübergreifenden Austausch zu unterstützten, bietet das GSN seinen Mitgliedern ein eigenes Intranet, in dem in den vergangenen Monaten Themen aufgegriffen, Inhalte erarbeitet und Stimmungen eingefangen wurden. So wirft bspw. das GSN- Stimmungsbarometer monatlich ein aktuelles Blitzlicht auf Themen wie bspw. die Einstufung von Atomkraft oder der Waffen- und Rüstungsindustrie.

Ein Jahr mit zahlreichen Aktivitäten
Gestartet ist das GSN mit den neun Fokusbereichen Beratung & Vertrieb, Compliance, HR & Leadership, IT & Infrastruktur, Kapitalanlage, Produktentwicklung & Underwriting, Risikomanagement, Schadenmanagement sowie Unternehmenskommunikation, die Raum für Vorträge, Diskussionsrunden und Netzwerkmöglichkeiten boten. Neuer Input und differenzierte Perspektiven lieferten dabei die Impulse der Branchenkolleg:innen, Expert:innen sowie Forscher:innen. Die daraus gewonnen Erkenntnisse dienten als Fahrplan für darauffolgende Veranstaltungen. Ferner boten regelmäßig stattfindende Grundlagen-Webinare zur Nachhaltigkeit in der Assekuranz einen Einstieg in das Themenfeld und ermöglichten den Aufbau einer breiten Wissensbasis.

Mittlerweile haben sich mehrere fokusbereichsspezifische Arbeitsgruppen herausgebildet. Sie dienen nicht nur dem Erfahrungsaustausch, sondern auch der kollaborativen Bearbeitung konkreter Fragestellungen. Unter anderem wurde zum Ende des vergangenen Jahres im Fokusbereich Beratung & Vertrieb eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die – mit Blick auf den 2. August und der Nachhaltigkeitspräferenzabfrage – die Verordnung analysiert sowie Implementierungsansätze verschiedener Unternehmen diskutiert. Daran anschließend wurde im Mai ein Diskussionsbeitrag zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitszielen und Nachhaltigkeitspräferenzen der Kund:innen im Versicherungsvertrieb veröffentlicht. Im Fokusbereich Risikomanagement wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die sich in die versicherungstechnischen Risiken Leben/Kranken, Schaden/Unfall sowie Kapitalanlagerisiken auf der bilanziellen Aktivseite aufgeteilt haben. Im Zentrum stand hier der Umgang mit den Nachhaltigkeitsrisiken im ORSA. Die Teilnehmer:innen analysierten Ansätze der einzelnen Häuser und Anforderungen der Aufsicht. Zusätzlich wurden Fragen nach den Risiken der E-, S- und G-Dimension, die zu betrachtenden Zeithorizonte, die Berücksichtigung der Managementregeln sowie die Handhabung der Bilanzprojektion thematisiert.

Den Abschluss des ersten Jahres GSN bildete der GSN-Summit am 10. & 11. Mai 2022, der als Präsenz-Veranstaltung auf dem EUREF-Campus in Berlin stattfand. Mehr als 150 Repräsentant:innen der Mitgliedsunternehmen sowie weitere Branchenvertreter:innen kamen zusammen, um ihre Erfahrungen zu teilen, über Verordnungen und deren Implementierung zu diskutieren und sich miteinander zu vernetzen. Unter anderem verdeutlichte Silke Stremlau, Vorstandsmitglied der Hannoverschen Kassen und ehemaliges Mitglied des Sustainable Finance Beirats der Bundesregierung, dass ein nachhaltiges Geschäftsmodell allein heutzutage nicht mehr ausreicht, sondern Versicherer eine ganzheitliche, transformative Unternehmensentwicklung vollziehen müssen. Insbesondere ging sie hierbei auf die neuen Anforderungen an die Führungsebene und die Rolle der Diversität ein. Diese seien für den zukunftsfähigen und nachhaltigen Unternehmenserfolg entscheidend. Die Relevanz von Diversität und Inklusion für den unternehmerischen Erfolg betonte Ana-Cristina Grohnert, Charta der Vielfalt e.V., ebenfalls. Beide Aspekte seien am Arbeitsplatz wichtige Vermögenswerte für das Wachstum und den Erfolg jeder Organisation und gleichzeitig ein Zeichen für eine egalitäre Arbeitskultur.

Die Zukunft nachhaltig gestalten
Mit Blick auf die Zukunft wird das GSN die gewonnenen Erkenntnisse aus einem Jahr Zusammenarbeit zur Weiterentwicklung und Verbesserung der bisherigen Formate nutzen. Konkret geschieht dies nicht nur durch die fortlaufenden Fokus-Sessions, Webinare, Befragungsreihen und Arbeitsgruppen; auch gänzlich neue Formate sollen das Angebot ergänzen: Den Start macht am 24. Juni der Insight-Workshop, der in Kooperation mit msg in Köln stattfinden wird. Hier diskutieren interessierte Branchenkolleg:innen die Implementierung und technische Umsetzung der Nachhaltigkeitspräferenzabfragen – insbesondere vor dem Hintergrund der IDD-Änderungsverordnung, die im August in Kraft treten wird. Außerdem findet am 19. September das erste GSN Board-Update auf Schloss Bensberg bei Köln statt. Vorstandsmitglieder der Assekuranz haben hier die Möglichkeit, sich über die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmenssteuerung auszutauschen. Des Weiteren ist für den kommenden Herbst die Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsbarometers geplant. Die Studie soll einen Überblick über die Nachhaltigkeitsaktivitäten der 25 größten deutschen Versicherungsunternehmen geben. Darüber hinaus werden die Themen des Fokusbereichs IT & Infrastruktur fortan separat behandelt, um tiefergehend in die jeweiligen Fragestellungen einsteigen zu können.

Weitere Informationen zum German Sustainability Network stehen für Interessierte auch auf der Webseite zur Verfügung.