Coya, GetSafe oder ottonova – hinter diesen Namen stecken mittlerweile mehr als 100 InsurTechs in Deutschland. Gab es dieses Konzept vor nur wenigen Jahren noch nicht, so zeigen sich die modernen Versicherer mittlerweile als starke Konkurrenten traditioneller Unternehmen. Mit neuen Technologien und Produkten wenden sich InsurTechs vor allem an jüngere Kunden und passen ihre Angebote deren Bedürfnissen im digitalen Zeitalter an. Ziel ist es dabei vor allem, Versicherungsdienstleistungen simpler und kundenfreundlicher zu gestalten. Und das alles in digitalisierter Form.
Für traditionelle Versicherer sind InsurTechs inzwischen zu ernstzunehmender Konkurrenz geworden. Das lässt sich auch am Interesse von Geldgebern festmachen: So wurden im Jahr 2018 mehr als 300 Millionen Euro in InsurTechs investiert. Bestehende Unternehmen stehen deshalb vor der Aufgabe, ihre Strukturen ebenfalls durch moderne Konzepte und Modelle zu erneuern, um sich den wandelnden Kundenbedürfnissen anzupassen. Einige etablierte Versicherer setzen dabei auf Kooperationen mit InsurTechs. Andere arbeiten bereits an ihrer Weiterentwicklung und sind mithilfe modernisierter Prozesse, agiler Strukturen und Branchenexpertise auf dem Stand ihrer neuen Mitstreiter.
InsurTech müssen das Vertrauen der Kunden gewinnen
Dabei äußern die traditionellen Versicherer Kritik an ihren Online-Pendants: Ihnen fehlt einerseits die notwendige Transparenz, andererseits mangelt es an Vertrauenswürdigkeit. Eben das zeigt sich auch in einer Kundenumfrage im Zuge des InsurTech Report 2019: 93 Prozent der Befragten gaben an, dass sie noch kein Vertrauen in InsurTechs haben, 76 Prozent befürchten, dass es aufgrund der mangelnden Erfahrung der jungen Unternehmen Probleme geben könnte. Diese Ergebnisse erklären, warum es den InsurTechs bisher noch nicht gelang, sich flächendeckend zu etablieren. So stehen InsurTechs zwar für Fortschritt und Innovation, jedoch weckt die fehlende Sicherheit nur schwerlich Vertrauen bei den Kunden.
Der fehlenden Vertrauenswürdigkeit steht der gute Service der neuen Versicherer gegenüber. So gaben 90 Prozent von InsurTech-Kunden an, mit dem Service sehr zufrieden zu sein. Überzeugend sind dabei vor allem die Preise, die Leistungen sowie die schnelle und einfache Buchung.
Investor Frank Thelen spricht sich für eine Revolution der Branche aus
Bislang gelang es den InsurTechs zwar noch nicht, den Markt flächendeckend zu übernehmen. Jedoch zeigen die aktuellen Entwicklungen, dass das Konzept, Versicherungen digital und somit einfacher zugänglich und schneller anzubieten, bei den Kunden gut ankommt. So ist es wenig überraschend, dass Investoren zunehmend in diese Geschäftsmodelle investieren. So auch einer der bekanntesten deutschen Investoren, Frank Thelen. Der Unternehmer, der vor allem durch die VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen” bekannt ist, ist über btov Partners an dem Startup ottonova, einer digitalen Krankenversicherung, beteiligt. In einem Werbespot für ottovana betont Thelen, dass es an der Zeit ist, die Gesundheitsbranche zu revolutionieren und zu digitalisieren. Krankenversicherungen erinnern seiner Meinung nach noch zu sehr an eine alte, verstaubte Welt. Eben diese Transformation haben sich InsurTechs wie ottonova zum Ziel gemacht.
Seine Einschätzungen zu den Chancen technologischer Innovationen und wie diese zu begreifen und zu nutzen sind, skizziert Thelen ebenfalls in einer Keynote auf der 5. InnoVario am 19. und 20. November im Kameha Grand Bonn. Weiter Informationen zur Veranstaltung sowie zu allen Themen und Referenten finden Sie unter www.vers-innovario.de.