InsurTech-Update Oktober

Insify erweitert Produktpalette um Berufshaftpflicht
Das InsurTech Insify hat seine Produktpalette um eine Berufshaftpflichtversicherung für Kammerberufe – dazu zählen u.a. Anwälte, Architekten und Gutachter – erweitert. In diesem Zuge hat das InsurTech auch eine neue Partnerschaft mit Markel Insurance SE bekannt gegeben. Durch die Zusammenarbeit mit dem Spezialversicherer konnte Insify den Abschlussprozess für diese Berufsgruppen stark vereinfachen und bietet die Möglichkeit, die Berufshaftpflichtversicherung online abzuschließen und flexibel an die Bedürfnisse anzupassen. Insify hat seinen Hauptsitzsitz in Amsterdam, agiert aber mittlerweile auch in Deutschland und Frankreich.

Laka sammelt 7,6 Mio. Euro ein und übernimmt Cylantro
Das Londoner InsurTech Laka hat in einer neuen Finanzierungsrunde insgesamt 7,6 Mio. Euro eingesammelt. Das Investment wurde von Shift4Good zusammen mit den bestehenden Investoren, u.a. Porsche Ventures und 1818 Ventures, geleitet. Zudem hat Laka den französischen E-Bike-Versicherungsmakler Cylantro übernommen. Die Übernahme soll Lakas Expansionskurs in Frankreich, wo bereits eine Partnerschaft mit dem Sporthändler Decathlon besteht, weiter stärken. Laka selbst bezeichnet sich als Mikromobilitätsversicherer und bietet Policen für Fahrräder sowie E-Bikes an.

bolttech übernimmt Digital Care und plant Börsengang
Das internationale InsurTech bolttech hat kürzlich die Übernahme von Digital Care, einem Unternehmen für Embedded Protection mit Sitz in Polen, bekannt gegeben. Mit der Übernahme von Digital Care wird bolttech vier neue Märkte in der EMEA-Region erschließen: Polen, Kroatien, Litauen und Südafrika. Gemeinsam wollen bolttech und Digital Care nun eine führende Position im Bereich Embedded Protection einnehmen und neue Service-, Digital- und Nachhaltigkeitskompetenzen aufbauen. Gleichzeitig wurde bekannt, dass bolttech einen Börsengang in den USA erwägt, der bis zu 300 Mio. US-Dollar einbringen soll. Die Aktienausgabe könnte bereits 2024 stattfinden.

DGTAL launcht KI-gestütztes Analyse-Tool
Das InsurTech DGTAL bietet ab sofort ein neues, KI-gestütztes Softwaremodul an: Mit Grabber können Unternehmen große Mengen standardisierter Dokumente, wie bspw. Bestellformulare und Rechnungen, automatisiert auslesen, analysieren, vergleichen und validieren. So reduziert Grabber u.a. den Aufwand für eine manuelle Prüfung, reduziert die Fehlerquote und vermeidet Datenverluste. Grabber basiert auf der von DGTAL entwickelten Software Driller und kombiniert neueste technologische Ansätze. Genau wie Driller ist Grabber somit in der Lage, eine große Anzahl von Dokumenten über ganze Schadenportfolios hinweg zu verarbeiten. Anders als Driller sucht und findet Grabber dabei spezifische Informationen in bestimmten Dokumenten. Grabber kann als eigenständiges Modul oder als Add-on zu Driller genutzt werden.

Gothaer führt elektronische Patientenakte ein
Nachdem die Allianz bereits die elektronische Patientenakte eingeführt hat, zieht nun die Gothaer nach: Alle Vollversicherten der Gothaer Krankenversicherung können ab sofort die elektronische Patientenakte freiwillig als digitale Ablage nutzen. So soll der Austausch von Informationen und Unterlagen zwischen den Leistungsträgern und den Versicherten verbessert werden. Auch Zweitmeinungen können so schneller eingeholt und Doppeluntersuchungen vermieden werden. Technische Unterstützung erhält die Gothaer vom österreichischen IT-Dienstleister RISE, mit dem auch die Allianz und die Signal Iduna bereits kooperieren.

Axa führt Virtual Reality zu Schulungszwecken ein
Axa XL Risk Consulting hat kürzlich den Service “Axa Immersive Solutions” gelauncht, eine Trainingslösung, die Virtual Reality und sogenannte “Digital Twin”-Technologien kombiniert. Dieser Ansatz bietet den Risikoberatern von Axa XL ein 3D-Modell einer Standardfabrik und schafft so eine realistische virtuelle Schulungsumgebung, die ein besseres Verständnis und eine genauere Bewertung potenzieller Risiken ermöglicht. So bietet die neue Lösung auch die Möglichkeit, ein maßgeschneidertes Modell der Webseite des Kunden zu entwickeln, um spezifische Risikopräventionsbedürfnisse zu ermitteln.

Telematik-Anbieter IMS knüpft neue Partnerschaft
Das kanadische Telematik-Unternehmen Insurance & Mobility Solutions (IMS) will die Risikobewertung bei verhaltensbasierten Autoversicherungen verbessern und hat dafür eine neue Partnerschaft mit dem Automobil-OEM Datenanbieter High Mobility geschlossen. Durch Kombination mit den Smartphone-basierten Telematik-Daten von IMS wollen die beiden Unternehmen neue Ansätze für Versicherer liefern. Eine erste Anwendung könnte 2024 auf den Markt kommen. High Mobility wurde 2013 mit Sitz in Berlin gegründet und arbeitet bereits mit 18 Autoherstellern zusammen, darunter etwa BMW, Mercedes-Benz, Ford, Renault, Toyota, Audi und Porsche.

Getsafe übernimmt Geschäft von Luko
Der Heidelberger Digitalversicherer Getsafe hat seinen Vertragsbestand durch eine Übernahme des deutschen Kundenstamms des französischen InsurTechs Luko weiter ausgebaut. Der deutsche Kundenstamm von Luko stammt dabei zu großen Teilen von Coya: Das Berliner InsurTech war Anfang 2022 von Luko übernommen worden. Luko selbst wurde dann im Sommer 2023 durch die britische Admiral Group aufgekauft – das Deutschlandgeschäft war von der Übernahme allerdings ausgenommen. Die Transaktion umfasst rund 50.000 Verträge aus den Bereichen Tier-, Haftpflicht- und Hausratversicherungen. Die BaFin hat der Übernahme schon zugestimmt.

wefox kooperiert in Italien
Das Berliner InsurTech wefox hat eine neue Zusammenarbeit mit dem italienischen Telekommunikationsunternehmen Windtre vereinbart. Windtre hat auch eine eigene Versicherungsagentur, um seinen Kund:innen Versicherungen anzubieten. Für diesen Service soll wefox nun künftig eine Reihe von Dienstleistungen anbieten: Geplant ist eine Technologieplattform, über die Kund:innen Versicherungsprodukte abschließen können. Die Markteinführung umfasst dabei zwei Produkte, eine Hausrat- und eine Reiseversicherung. Weitere Policen sollen noch folgen. Die Vereinbarung wurde über einen Zeitraum von 10 Jahren geschlossen.

Clark übernimmt Schutzklick-App
Das InsurTech Clark hat das Maklergeschäft von simplesurance übernommen und verstärkt damit seine Makleraktivitäten: Ab sofort gehört die Simplesurance Broker GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der simplesurance GmbH, die die Versicherungsmanager-App Schutzklick Makler betreibt, zu Clark. Das Maklergeschäft soll vollständig in Clark integriert werden. Das Team von Schutzklick Makler bleibt am Standort Berlin in den Bereichen Kundenservice und -beratung aber weiterhin tätig.

Emil gewinnt GGW als Kunden
Der Berliner Technologieanbieter Emil besitzt mit der Signal Iduna, der Sparkassen-Versicherung sowie der Maklergruppe Funk bereits namenhafte Kunden. Nun konnte das InsurTech für sein Cloud-basiertes Versicherungskernsystem einen weiteren Kunden dazugewinnen: GGW wird sein in der Holding Wecoya zusammengefasstes Assekuradeurgeschäft auf die Emil-Plattform transferieren. Unter Wecoya hat die Maklergruppe mittlerweile 13 Assekuradeure gebündelt. Die Assekuradeure werden die Technologie von Emil künftig für die Migration und Bewirtschaftung bestehender Portfolios als auch zum Start neuer Versicherungsprodukte anwenden.

Swiss Re stellt Digitalisierungsindex vor

Das Swiss Re Institute hat einen neuen Index vorgestellt, der Aufschluss über den Digitalisierungsgrad von Versicherern in verschiedenen Ländern gibt: Spitzenreiter ist hiernach Südkorea, gefolgt von Schweden, Finnland und den USA. Die größten Fortschritte bei der Digitalisierung der Wirtschaft haben die Industrieländer mit starker physischer Infrastruktur und hoher Internetzugangsquote gemacht. Schwellenländer, wie bspw. Indien oder China, holen jedoch auf. Dies liegt daran, dass aufstrebende Märkte sofort mit neueren Digitaltechnologien einsteigen können, statt von veralteten Systemen umzusteigen. Deutschland liegt auf Platz 12 von 29 Ländern.

Gothaer wirbt Nachwuchs auf Tinder, TikTok und Co.
Die Gothaer möchte ihre Nachwuchskräfte möglichst früh erreichen und sich mit einer deutschlandweiten Kampagne bei Schüler:innen und Studierenden als Arbeitgeber positionieren. Neben einer Plakatkampagne an 400 Schulen deutschlandweit sowie der Sichtbarkeit an verschiedenen Universitäten und Hochschulen wird die Kampagne u.a. auch auf Twitch, Tinder sowie TikTok ausgespielt. Zusätzlich gibt es erneut die Zusammenarbeit mit dem Markeninfluencer „Lieblingskollegen“ auf Instagram und Facebook. Die neue Mediakampagne läuft bis zum 26. November 2023.

Hiscox tritt Insurtech Hub Munich bei
Der Spezialversicherer Hiscox ist ab sofort neues Mitglied im InsurTech Hub Munich. Hiscox ist damit Teil eines Netzwerkes von 30 Versicherern und Tech-Firmen sowie der rund 700 Start-ups, die eines der Programme der Plattform durchlaufen haben. Die 2017 gegründete Initiative setzt auf Innovation durch Zusammenarbeit: Versicherer, Tech-Unternehmen und Start-ups kommen zusammen, um voneinander zu lernen und Kooperationen zu schließen. Zu den Mitgliedern zählen u.a. die Allianz, die Generali und die Munich Re, aber auch Unternehmen wie Google und Siemens.

Allianz startet mit Online-Versicherer in Frankreich
Die Allianz Direct expandiert nach Frankreich und gründet dort eine Niederlassung. Damit betritt der Online-Versicherer der Allianz den fünften Markt innerhalb von vier Jahren. Ab 2024 werden den Kund:innen zunächst Reiseversicherungen angeboten. Hausrat-, Haftpflicht- und Kfz-Versicherungen sollen zeitnah folgen. Der Vertrieb wird zunächst über die eigene Webseite erfolgen. Weitere Vertriebswege werden geprüft. Als Risikoträger fungiert die Allianz Direkt Versicherungs-AG mit Sitz in München.

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