InsurTech-Update März

Eye Security sammelt 36 Mio. Euro ein
Das 2020 gegründete Start-up Eye Security hat in einer Series B-Finanzierung 36 Mio. Euro eingesammelt. Die Finanzierungsrunde wurde von J.P. Morgan Growth Equity Partners angeführt, mit Beteiligung der bestehenden Investoren Bessemer Venture Partners und TIN Capital. Die frischen Mittel sollen nun verwendet werden, das Angebot an Cybersicherheitslösungen für den deutschen Mittelstand auszubauen und die Expansion in weitere europäische Märkte voranzutreiben. Eye Security ist derzeit in Deutschland, den Niederlanden und Belgien tätig und bedient Kunden aus mehreren Branchen, darunter auch aus dem Finanzdienstleistungssektor.

Netinsurer ist insolvent
Das österreichische InsurTech Netinsurer, das sich auf die Entwicklung von Software für den Versicherungsvertrieb spezialisiert hat, ist zahlungsunfähig. Das zuständige Handelsgericht in Wien hat noch im Februar ein Konkursverfahren eröffnet, weil das InsurTech seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte. Der Konkurs von Netinsurer könnte für einige Versicherungsvermittler, die bisher die Lösungen des Unternehmens genutzt haben, noch unangenehme Folgen haben: Denn die Vermittler können nicht mehr auf Kundenunterlagen, Beratungsprotokolle, Verträge usw. zugreifen, da die Server von Netinsurer aus Kostengründen abgeschaltet wurden.

Toni Digital und FinanceScout24 kooperieren
Das Schweizer InsurTech Toni Digital und das Vergleichsportal FinanceScout24 kooperieren erneut: Nach dem Start der Belsura Autoversicherung lancieren die beiden Partner nun ein weiteres Produkt. Gemeinsam wird eine komplett digital abgewickelte Kreditversicherung angeboten, die es Kreditnehmenden erlaubt, die monatlichen Raten ihres Konsumkredits im Falle von unverschuldeter Arbeitslosigkeit, Erwerbsunfähigkeit oder im Todesfall abzusichern. Die Kreditversicherung ist aktuell ausschließlich über FinanceScout24 erhältlich. Als Risikoträger fungiert Hesse Digital.

API gründet LegalTech Custos
Die API Holding hat mit Custos ein LegalTech für die Durchsetzung strittiger Ansprüche aus Sachversicherungsschäden und Prozessfinanzierung gegründet. Custos soll mit einer KI-gestützten Fachdatenbank ab sofort dafür sorgen, dass Versicherte bei Regulierungsprozessen die verbleibenden Ansprüche geltend machen können, deren Durchsetzung aufgrund von umfangreicher juristischer Bearbeitung bislang nur selten wirtschaftlich war. Neben Custos hat die API Holding mit Peritos eine weitere Tochtergesellschaft im Bereich Schadenmanagement.

Barmenia kooperiert mit Herzenssache
Der Versicherungsspezialist Herzenssache ist seit kurzem Versicherungspartner im Bereich Oldtimer und Youngtimer für die gesamte Ausschließlichkeitsorganisation der Barmenia. Dadurch erhalten alle Agenturen des Versicherers Zugriff auf die Angebote und Dienstleistungen des Assekuradeurs. Laut Herzenssache können die Policen für Oldtimer, Youngtimer, Newtimer und Premiumfahrzeuge auf das mobile Liebhaberstück individuell zugeschnitten werden und bieten somit Versicherungsschutz für Fahrer:in und Fahrzeug. Die Kooperation ist aber nicht die erste dieser Art für den Assekuradeur: Erst Anfang 2024 hatte Herzenssache eine Partnerschaft mit der VHV geschlossen.

Verband der PKV zahlt digitales Spezialangebot
Der Verband der privaten Krankenversicherung e.V. hat mit dem Hamburger Start-up Telehealth Competence Center (TCC) eine neue Vereinbarung zur Vergütung telemedizinischer Leistungen in der Intensivmedizin geschlossen. TCC ist spezialisiert auf die digitale Fernbetreuung von Patient:innen, die rund um die Uhr intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Das Unternehmen setzt dabei auf die schnelle Datenanalyse mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, die medizinische Versorgung vor allem in ländlichen Regionen zu verbessern.

Zurich setzt auf Künstliche Intelligenz
Die Zurich hat kürzlich ein Update für ihren API-Store “Zurich Exchange” angekündigt. Damit will der Konzern seine Partnerschaften festigen und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz vorantreiben. Dank KI sollen digitale Deckungsprüfungen, Policenvergleiche und Schadenerkenntnisse skaliert und weltweit wiederverwendet werden können. Vorgestellt wurden zudem Lösungen wie etwa der Chatbot “ZuriChat”, der den Mitarbeitenden bei ihrer Arbeit helfen soll. Außerdem bietet die Zurich eine generative KI-Lösung für die Analyse von Formulierungen in Versicherungspolicen. Zudem wurde auch ein KI-basiertes System vorgestellt, das komplexe Schadenfälle zu medizinischen Haftpflichtfällen oder Unfällen analysieren kann.

Teicke gibt Chefposten bei wefox ab
Der wefox-Gründer Julian Teicke gibt nach rund neun Jahren den CEO-Posten beim Digitalversicherer ab und wechselt in den Verwaltungsrat. Nachfolger von Teicke wird der bisherige Chairman des Verwaltungsrats Mark Hartigan. Teicke hatte wefox im Jahr 2015 mitgegründet. Mit ihm hatte das InsurTech einen rasanten Aufstieg hingelegt: So wurde es bei der letzten Finanzierungsrunde mit rund 4,5 Mrd. Euro bewertet. In letzter Zeit hatten sich allerdings die Probleme gemehrt.

+simple kauft in Spanien zu
Das französische InsurTech +simple treibt seine Expansion in Spanien voran: So hat das InsurTech aus Marseille die Underwriting-Agentur OM Suscripción de Riesgos sowie die Zeichnungsagentur MBI gekauft. Verkäufer ist in beiden Fällen die Grupo Morera y Vallejoy. +simple ist mittlerweile in sechs Standorten europaweit vertreten, dazu gehört seit 2022 auch Deutschland. Mit Sven Schönfeld hat das InsurTech zudem ein in der Szene bekanntes Gesicht zum Chef der DACH-Region gemacht. Bis Juni 2023 war er Chief Sales Officer beim Technologieanbieter Thinksurance.

Getsafe plant Rückzug aus Großbritannien
Der Heidelberger Digitalversicherer Getsafe tritt bei seinen Expansionsplänen auf die Bremse. So bestätigte Christian Wiens, Gründer und Geschäftsführer von Getsafe, dass das InsurTech seinen Bestand in Großbritannien verkaufen werde. Für die Märkte in Frankreich und Österreich sind hingegen keine Änderungen geplant. Der Fokus soll aber dennoch wieder verstärkt auf Deutschland liegen.

Rittweger verlässt ottonova
Roman Rittweger, Gründer und ehemaliger CEO des InsurTechs ottonova, hat sein Mandat als Aufsichtsratsvorsitzender niedergelegt. Seine Nachfolge übernimmt Karl-Heinz Naumann. Rittweger baut nun gemeinsam mit dem in München ansässigen Investor Greenpeak Partners die Buy-and-Build-Plattform Athagoras auf. Die neue Plattform ist spezialisiert auf ausgelagerte pharmazeutische Dienstleistungen.

Nürnberger verkauft Getsurance an Makler
Anfang 2021 hat die Nürnberger das InsurTech Getsurance übernommen. Drei Jahre später verkauft der Versicherer das InsurTech an Helmsauer. Der Versicherungsmakler möchte mit dem Zukauf seine Vertriebskanäle weiter ausbauen. Unter dem Dach der Maklergruppe soll Getsurance zukünftig Partnern wie Arzt- und Architektenverbänden sowie Handwerksinnungen die Produkte von Helmsauer anbieten. Durch den hybriden Ansatz können Kund:innen dann über den Betreuungsweg, analog oder digital, selbst entscheiden. Das InsurTech startete 2016 mit Berufsunfähigkeitspolicen, später setzte das Unternehmen auf eine Krebsversicherung, bevor es 2020 Insolvenz anmeldete.

HUK prüft Zusammenarbeit mit Schadensdienstleister
Die HUK-Coburg ist Martführer bei den Kfz-Versicherungen. Doch seit Monaten kommt der Versicherer bei der Schadensbearbeitung nicht mehr hinterher. Als Gründe dafür nennt das Unternehmen die Menge an Schadensfällen sowie Produktivitätsprobleme. Konkret werden dabei das mobile Arbeiten und Home-Office als Faktoren genannt. Der Versicherer prüft nun die Nutzung externer Dienstleister für die Schadenbearbeitung. Zudem wurde neues Personal eingestellt, um die Bearbeitungszeit zu verbessern.

Allianz Direct launcht Reiseversicherung in Frankreich
Die Allianz Direct hat erst im September 2023 eine neue Niederlassung in Frankreich eröffnet und im Januar 2024 das dort ansässige InsurTech Luko übernommen. Nun hat der Online-Versicherer den nächsten Schritt gewagt und eine Reiseversicherung auf den französischen Markt gebracht. Unter dem Namen “Allianz Travel” können die Kund:innen einen Rundumschutz für eine einzelne Reise oder für das ganze Jahre kaufen. Der Abschluss erfolgt rein digital. Weitere Versicherungsprodukte wie etwa eine Hausrat-, Haftpflicht- und Kfz-Police sollen folgen.

Für den kostenlosen Start-up-Radar-Newsletter können Sie sich hier anmelden.