Auf Lemonade folgt Hippo
Nach dem aufsehenerregenden Börsenstart von Lemonade und erfolgreich abgeschlossener Series E-Finanzierung will sich Hippo im kommenden Jahr nun ebenfalls aufs Börsenparkett wagen. Die Voraussetzungen sehen nicht schlecht aus: Immerhin hat der Anbieter von Versicherungspolicen für Hausbesitzer gerade 150 Mio. Dollar eingesammelt und den Unternehmenswert damit im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt: 1,5 Mrd. ist das Unternehmen mit Sitz in Palo Alto nun wert. Mit dem eigenommenen Kapital will das Start-up seine Marktposition weiter ausbauen; ausgerufenes Ziel ist eine Marktabdeckung von 95% auf dem US-amerikanischen Markt der Hausbesitzer. Darüber hinaus sollen mit dem frischen Geld das Team vergrößert und Technologie-Investitionen getätigt werden.
Betreiber von Alipay plant größten Börsengang des Jahres
Das chinesische FinTech Ant Financial, ehemals Alipay, ist das aktuell am höchsten bewertete FinTech der Welt. Zu seinem Portfolio gehören neben dem Bezahldienstleister Alipay auch die digitale Vermögensverwaltung Ant Fortune, die Online-Bank MYbank, ZhimaKredit und Ant Financial Cloud, mit denen es im vergangenen Jahr den beachtlichen Umsatz von insgesamt 17 Mrd. Dollar erwirtschaftete. Den neuesten Clou bringt das Unternehmen nun zusammen mit dem chinesischen Versicherer ZhongAn auf den Markt: eine Tierkrankenversicherung, bei der die zu versichernde Katze oder der zu versichernde Hund seinen Nasenabdruck per App registriert und so eindeutig identifiziert werden kann. Noch in diesem Jahr soll auch der Mega-IPO des Unternehmens, der der größte des Jahres werden könnte, vollzogen werden: Schätzungen zufolge wird die Aktienausgabe 10-20 Mrd. Dollar einbringen.
… und noch einer will an die Börse
Auch das indische Start-up Policy Bazaar, das auf seinem Online-Marktplatz sowohl zahlreiche Versicherungs- als auch einzelne Bankprodukte vergleicht, will den Sprung an die Börse wagen. Policy Bazaar wurde 2008 gegründet und hat sich seitdem zum größten Aggregator für Finanzdienstleistungen in Indien entwickelt. In insgesamt sieben Finanzierungsrunden hat das Unternehmen innnerhalb der vergangenen Jahre 366 Mio. USD an Kapital eingesammelt. 2018 wurde die Series F-Finanzierungsrunde von der Softbank Gruppe angeführt, die seitdem mit 15 % an dem indischen Unternehmen beteiligt ist. Bis zum September 2021 sollen weitere 250 Mio. Dollar eingesammelt werden – dann ist nämlich der Börsengang in Mumbai geplant. Aber das ist nicht alles in Indien …
Amazon steigt in indisches Versicherungsgeschäft ein
Gemeinsam mit dem indischen InsurTech Acko möchte Amazon künftig Versicherungspolicen verkaufen. Acko hat sich auf Fahrrad- und Kfz-Policen fokussiert, die auch Gegenstand der Kooperation darstellen. Ähnlich der Produkte, die sich über die eCommerce-Plattform des Internet-Giganten bestellen lassen, soll auch der Abschluss der Versicherungsprodukte schnell und einfach erfolgen können: Für den Abschluss werden zwei Minuten, für die Schadenbearbeitung drei Tage eingeplant – vollständig papierlos und unter Nutzung des Zahlungsmittels Amazon Pay, versteht sich. Dieser Schritt passt gut in die Strategie von Amazon, sich als Partner und vollwertige Plattform auch im Bereich der Finanzdienstleistungen zu positionieren.
DocMorris-Mutterkonzern übernimmt Teleclinic
Zu den Gewinnern der Corona-Krise zählen zweifelsohne Anbieter telematischer Gesundheitsdienstleistungen. Die Nachfrage nach Videosprechstunden, digitalen Rezepten und Krankschreibungen hat in den letzten Monaten deutlich zugelegt und sprunghaft an Akzeptanz gewonnen. So erfreute sich auch das Münchener Start-up Teleclinic zuletzt immer größerer Beliebtheit und konnte ebenso in der Versicherungswirtschaft flächendeckend Kooperationspartner gewinnen. Nun wurde der deutsche Telemedizin-Vorreiter für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag von der Schweizer Zur Rose-Gruppe übernommen. Der Konzern, zu dem unter anderem die Online-Apotheke DocMorris gehört, zeigt mit dieser Akquisition einmal mehr, dass man sich zunehmend als Ökosystemanbieter aufstellen möchte.
Direct Line Group übernimmt Brolly
Für eine nicht veröffentlichte Summe wurde das InsurTech Brolly von der Direct Line Group übernommen. Das Geschäftsmodell des in London ansässigen Start-ups stützt sich auf das Angebot individueller und flexibler Versicherungsprodukte. Direct Line verspricht sich von der Akquisition neue Erkenntnisse in Hinblick auf die digitale Transformation und die Implementierung einfacher und kundenzentrierter Versicherungsprodukte, um einer der führenden digitalen Versicherer zu werden. Die Übernahme durch Direct Line soll im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein.
Börsengang von Lemonade übertrifft alle Erwartungen
Wie angekündigt, ist das US-InsurTech Lemonade am 1. Juli an die Börse gegangen und hat die Erwartungen dabei sogar noch übertroffen. Die Aktie ging – nach einem Ausgabepreis von 29 Dollar – mit circa 69 Dollar aus dem ersten Handelstag. Stand heute, 16.00 Uhr, steht der Kurs bei bereits knapp 77 Dollar. Wenngleich Lemonade weiterhin satte Verluste schreibt, zeigt die Marktstimmung, dass Investoren weiterhin große Potenziale im Geschäftsmodell digitaler Versicherer sehen. Von der Investment-Stimmung der Kapitalmärkte angesteckt, hat auch die Kapitalerhöhung der DFV Deutsche Familien Versicherung dieser Tage profitiert, die rund 32,35 Mio. Euro platzieren konnte, um den angekündigten Konzernaufbau zu finanzieren.
Wefox startet mit Koble neue B2B-Plattform
Mit Koble hat die wefox Group in der vergangenen Woche ihre dritte Tochtergesellschaft auf den Markt gebracht und stellt damit – laut eigener Aussage – die weltweit erste offene Vertriebsplattform bereit. Über Anwendungsprogrammierschnittstellen (API) verbindet die Plattform, die bei den beiden Tochtergesellschaften ONE Insurance und wefox bereits im Einsatz ist, Versicherer und Vermittler miteinander. So soll es Versicherern ermöglicht werden, ihren Vermittlern auf den Endkunden zugeschnittene Versicherungsprodukte zur Verfügung stellen. Neben den Vermittlern richtet sich das Angebot auch an Drittanbieter, wie bspw. Online-Shops, die über die Plattform Versicherungsangebote integrieren können. Ziel ist die Erweiterung um eine Reihe von Marktplätzen – ganz im Sinne eines umfassenden Versicherungsökosystems.
Coya will auf Vergleichsportale
Der digitale Sachversicherer Coya, der bisher seine Produkte nur direkt an private Endkunden bzw. über Kooperationspartner vermarktet hat, will in Zukunft sein Netzwerk erweitern und öffnet seine Versicherungsplattform nun für Vermittler. Dafür habe man im letzten Jahr sehr viel Zeit und Arbeit aufgewendet, um Prozesse zu optimieren sowie die IT und Infrastruktur auszubauen und zu verbessern. Laut dem CEO Andrew Shaw ist die Einbindung von Versicherungsvermittlern ein essentieller Schritt der langfristigen Unternehmensstrategie. Der Vertrieb über Vergleichsportale wird dabei zunächst nur über ausgewählte Partner erfolgen.
Walmart bietet künftig Krankenversicherungen an
Der amerikanische Einzelhändler Walmart will künftig auch auf dem Versicherungsmarkt mitmischen. Dafür hat das Unternehmen die Tochtergesellschaft Walmart Insurance Services LLC gegründet, die als Vermittler der neuen Krankenpolicen agieren soll. Hintergrund ist, dass der Lebensmittelhandel in den USA mit mehr als 600 Mrd. Dollar Umsatz pro Jahr zwar riesig ist, jedoch kaum noch Zuwachs verzeichnet. Mit dem Versicherungsangebot, das ab August 2020 startet, möchte der Handelsriese so noch mehr Kunden ansprechen. Allerdings ist das nicht der erste Schritt von Wallmarkt im Gesundheitsbereich, bereits jetzt betreibt der Konzern vier Pflegekliniken und kündigte zudem an, einen „Walmart Health“-Center aufzubauen. Dort sollen Kunden mit einem Basis-Medizin und Zahncheck versorgt werden.
Allianz wird Versicherungspartner von LIME
LIME, einer der weltweit führenden Anbieter von Shared-Smart-Mobility-Lösungen, hat sich von der HUK-Coburg als Versicherungspartner getrennt und arbeitet künftig mit dem Assistance-Dienstleister der Allianz, Allianz Partners, zusammen. Im Rahmen einer neuen strategischen Kooperation soll die Sicherheit der Mikromobilität verbessert werden. Gemeinsam haben LIME und die Allianz ein umfassendes Versicherungsprogramm gestartet, das LIME-Fahrern sowohl sowohl eine Haftpflichtversicherung als auch eine Unfallversicherung zur Verfügung stellt. Das Programm soll in Europa, Asien und im Nahen Osten genutzt werden und ist in Deutschland und in weiteren europäischen Ländern, wie etwa Frankreich, Italien, Portugal und Dänemark bereits gestartet. Die Partnerschaft umfasst u. a. 50.000 Helme, die bis 2022 kostenlos von der Allianz bereitgestellt werden sollen. Zusätzlich soll es eine „Scooter-Zertifizierung“ geben im Rahmen derer Fahrer an einem interaktiven Quiz zur Verkehrssicherheit von E-Scootern teilnehmen können. Darüber hinaus werden auch lokale Fahrsicherheitstrainings angeboten.
Helvetia mit erster mobiler Bancassurance-Lösung
Neueste Entwicklung der Helvetia ist eine Mobile Bancassurance-Lösung, die Anfang der Woche von smile und neon lanciert wurde. Smile, die digitale Versicherungslösung der Helvetia, und neon, die führende Schweizer Konto-App, haben dafür eine strategische Partnerschaft geschlossen. Über das Bancassurance-Projekt, das aktuell Kfz-, Fahrrad- und Haushaltversicherungen, ebenso wie Basis-Kontodienstleistungen umfasst, sollen dem Kunden künftig genau dann passende Finanzprodukte angeboten werden können, wenn bei ihm Bedarf besteht. Die Kooperation unterstützt das strategische Ziel der Helvetia, bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zu erschließen und dabei innovative Wege zu gehen.
LV1871 bietet Präventionsangebot für mentale Gesundheit
Der Wandel der Arbeitswelt birgt auch Risiken für die Gesundheit von Arbeitnehmern – und das nicht erst seit Corona und Homeoffice. Folgen sind u.a. die Zunahme psychischer Erkrankungen. Diesen Entwicklungen will dieLV 1871 Rechnung tragen und seinen Kunden die Möglichkeit einer präventiven psychologischen Online-Beratung anbieten. Dafür arbeitet der Versicherer mit der digitalen Plattform Instahelp zusammen, die psychologische Online-Beratung anbietet. Zertifizierte Psychologen stehen – auch abends und am Wochenende – per Video- oder Audiotelefonie sowie über Chat zur Verfügung und beraten bei persönlichen Veränderungen sowie in herausfordernden Situationen.
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