InsurTech-Update August

Marrikel startet Vermittlungsplattform für Rückversicherer
Marrikel geht mit seiner webbasierten Rückversicherungsplattform an den Markt. Vom Marketing bis hin zur digitalen Ausführung unterstützt die Plattform den gesamten Rückversicherungstransaktionsfluss und soll so den Handel mit Rückversicherungsrisiken einfacher und effizienter gestalten.  Mithilfe der eigens entwickelten Technologie sollen dabei auch komplexe Auktionen einfach abgewickelt werden können und auch die individuelle Anpassung von Auktionen wird ermöglicht. Darüber hinaus unterstützt das System differenzierte Zugriffskontrollen, einen NDA-Workflow, integrierte Datenräume für die Transaktionsdokumentation, Entitätsverwaltung sowie verschiedene Offline-Angebote.

Buckle schließt neue Finanzierungsrunde ab
Das amerikanische InsurTech Buckle hat eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von 31 Mio. USD abgeschlossen. Angeführt wurde das Investment von HSCM Bermuda und Eos Venture Partners. Das InsurTech, das Versicherungsschutz im Bereich Mitfahrgelegenheiten anbietet, möchte das frische Geld eigenen Angaben zufolge für eine landesweite Expansion und den Ausbau des eigenen Angebots nutzen. Bereits seit 2019 bietet Buckle in Zusammenarbeit mit Digital Partners (Munich Re) eine Mitfahrversicherung, die persönlichen und gewerblichen Versicherungsschutz kombiniert. Anfang dieses Jahres wurde darüber hinaus eine Partnerschaft mit Lyft, einem Vermittler von Fahrdienstleistungen, geschlossen.

Pie Insurance startet Partnerportal
Das US-amerikanische InsurTech Pie Insurance, das Kleinunternehmen Arbeitnehmerentschädigungsversicherungen anbietet, hat eine neues Partnerportal für Versicherungsmakler gestartet. Das Portal hat sich zum Ziel gesetzt, die Art, wie Vermittler Geschäfte abwickeln, nachhaltig zu verändern. Anträge sollen künftig nicht mehr postalisch eingereicht werden müssen, sodass lange Bearbeitungszeiten vermieden werden. Der Status der Anträge kann zudem in Echtzeit verfolgt werden.

Heal Capital mit ersten Investments
Nicht erst seit Corona sind Gesundheits-Start-ups auf dem Vormarsch: Fast täglich werden neue HealthTechs gegründet, die auch für die Versicherungswirtschaft zahlreiche Potenziale mit sich bringen. Vor diesem Hintergrund hat der Verband der Privaten Krankenversicherer im vergangenen Jahr Heal Capital ins Leben gerufen. Nun wurden die ersten Investments bekannt gegeben: 9,5 Mio Euro gehen in der durch Heal Capital angeführten Series A-Finanzierungsrunde an das niederländische Start-up Siilo, weitere 10 Mio. an das polnische HealthTech Infermedica. Siilo bietet einen App-basierten Messenger, über den medizinisches Fachpersonal Wissen DSGVO-konform teilen und so u.a. die Patientenversorgung besser koordinieren kann. Infermedica hat sich auf das Erkennen von Krankheitssymptomen spezialisiert und unterstützt damit Versicherungen und Gesundheitsdienstleister in der frühzeitigen und effektiven Patientenversorgung.

HDI setzt im Schadenmanagement auf Carsharing
Wer einen Kfz-Unfall hat und diesen bei der HDI versichert hat, kann künftig nicht mehr nur noch zwischen einem Mietwagen als Unfallersatzwagen und einer Erstattung des Nutzungsausfalls wählen, sondern hat ebenso die Möglichkeit, auf einen Wertgutschein des Carsharing-Anbieters Share Now zurückzugreifen. Entscheidet sich der Kunde im Schadenfall für die Nutzung des Carsharings ermöglicht ihm das die entspanntere und flexiblere Nutzung eines Ersatzfahrzeugs. Die Kooperation zwischen HDI und Share Now befindet sich aktuell noch in der Pilotphase und ist lediglich im Großraum Köln/Düsseldorf verfügbar.

BMW und ERGO kooperieren im deutschen Autohausgeschäft
Nachdem BMW und die Allianz ihre Kooperation im vergangenen Jahr wieder aufgelöst haben und es mit der Generali nicht geklappt hat, ist nun doch die Ergo wieder am Zug. Im Rahmen einer langfristig orientierten strategischen Zusammenarbeit will die BMW Bank gemeinsam mit der Mobilitätstochter des Düsseldorfer Versicherer, ERGO Mobility Solutions, innovative und digitale Versicherungslösungen entwickeln. Im Kern geht es um ein Absicherungskonzept für das Leasing- und Finanzierungsgeschäft von BMW, bei dem die ERGO Direkt Versicherung AG als Risikoträger fungieren soll. Aber auch an digitalen Versicherungs- und Mobilitätsdienstleistungen soll gemeinsam gearbeitet werden.

Google investiert in HealthTech Klara
Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat über seine Risikokapitalgesellschaft Gradient Ventures 15 Mio. US-Dollar in das Start-up Klara investiert. Das Unternehmen, das 2013 in Berlin gegründet wurde, hat eine Kommunikationsplattform für Arbeitsabläufe und Untersuchungsprozesse zwischen Arzt und Patient entwickelt. Zuletzt hatte Klara seine Plattform um ein Telemedizin-Modul erweitert. Das Start-up fokussiert sich vor allem auf den Gesundheitsmarkt in den USA und hat mittlerweile seinen Hauptsitz in New York. Das eingesammelte Geld will Klara dazu verwenden, das Team zu vergrößern und die Plattform zu verbessern, u.a. durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz.

Joonko startet Kreditangebot
Gestartet als Vergleichsportal für Kfz-Versicherungen, vermittelt Joonko ab sofort auch Kredite über seine Plattform. Für eine Kreditanfrage muss der Kunde zunächst sein Konto mit der Plattform verbinden. Dies funktioniert mit dem Service der Banking-Plattform Fintecsystems. Anschließend analysiert Joonko das Bankkonto des Nutzers und macht verbindliche Kreditangebote. Mit Start sind drei Banken auf der Plattform vertreten: Consors Finanz von der BNP Paribas, die SWK Bank und die Solarisbank. Weitere Banken sollen schon bald folgen.

Adam Riese setzt auf Kooperationen
Adam Riese, die Digitalmarke der Württembergischen Versicherung AG, will einen neuen Vertriebskanal erschließen: Bisher erfolgte der Vertrieb ausschließlich über Makler und die eigene Homepage. Künftig sollen die Versicherungsprodukte des Start-ups auch über verschiedene, branchenfremde Kooperationspartner vertrieben werden. Den Anfang macht kawaloo: Beim Buchen von Lagermöglichkeiten über die Plattform von kawaloo erhalten Kunden eine Absicherung für ihren ausgelagerten Hausrat von Adam Riese. Die Deckungssumme beträgt standardmäßig 5.000 Euro, dieser kann aber auch je nach Bedarf angepasst werden.

Element und Claimsforce mit neuen Finanzierungsrunden
In einer neuen Finanzierungsrunde hat das InsurTech Element 10 Mio. Euro an Kapital eingesammelt. Neben den Bestandsinvestoren, wie Finleap und SBI Investment, hat sich auch ein gemeinsamer Fonds von Sony Financial Ventures und Global Brain an der Finanzierung beteiligt. Die Gesamtfinanzierung von Element beläuft sich damit auf 50 Mio. Euro. Das Investment soll laut Unternehmensangaben für den Ausbau des Produktangebots verwendet werden. Auch das Hamburger InsurTech Claimsforce hat in einer neuen Finanzierung 7 Mio. Euro über verschiedene Investoren eingesammelt. Das Start-up, das die Prozesse in der Schadenabwicklung optimiert, will das Geld u.a. für die Expansion in weitere Länder (USA und Europa) und den Ausbau der Mitarbeiterzahl verwenden.

Generali kooperiert mit Smart Home-Anbieter
Die Generali hat im Bereich Smart Home eine neue Kooperation mit dem Anbieter tink geschlossen. Laut Angaben des Versicherers soll den Versicherungsnehmern im Zuge der Partnerschaft ein einfacherer Zugang zu vernetzter Hardware, passender Software und entsprechenden Dienstleistungen ermöglicht werden. Zu den Dienstleistungen, die tink für die Generali übernimmt, gehören unter anderem die Kundenberatung zu den smarten Produkten sowie die Installation der Geräte in der Wohnung. Im Rahmen der neuen Kooperation soll auch das Angebot der Generali-Tocher CosmosDirekt um Smart Home-Lösungen ausgebaut werden. Dafür steht der CosmosDirekt künftig ein eigener Smart Home-Shop zur Verfügung, der das gesamte Portfolio der intelligenten Produkte von tink beinhalten soll.

HDI startet Plattform für Luftfahrt
Der Spezialversicherer HDI Global Speciality ist in Australien mit seiner neuen Plattform „Aviation IQ“ gestartet. Die Versicherungsplattform liefert Maklern innerhalb weniger Minuten allgemeine Luftfahrtpolicen, verringert Bearbeitungszeiten und bietet mehr Flexibilität im Vertrieb. Die neue Plattform wurde in Zusammenarbeit mit dem US-InsurTech Precision Autonomy entwickelt. Zunächst wird die Plattform nur in Australien verfügbar sein, der Spezialversicherer erwartet jedoch eine internationale Ausweitung.

Munich Re und VHV starten Pilotprojekt
Dank smarter Sensoren lassen sich Schäden an Wasserleitungen frühzeitig erkennen und somit deren Folgen begrenzen: u.a. schlagen sie Alarm, wenn es einen Wasserschaden gibt oder die Luftfeuchtigkeit bedrohlich ansteigt. Der Rückversicherer Munich Re und der Bauversicherer VHV sind eine neue Kooperation eingegangen. Gemeinsam testen sie den Einsatz von Sensoren, die Wasserschäden frühzeitig entdecken sollen. In den USA betreibt Munich Re über die Tochter Hartford Steam Boiler das Geschäft mit smarten Sensoren zur Schadenverhütung schon länger.

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