Big Data – Bürgerschreck oder Hoffnungsträger?

Bürgerschreck mit Potenzial zum Hoffnungsträger – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie im Auftrag des Goslar Instituts zum Thema Big Data. In der Öffentlichkeit wird die Erfassung und Auswertung großer Datenmengen bisher noch überwiegend kritisch gesehen. Zu groß ist die Angst vor Überwachung und Verletzung der Privatsphäre. Dass Big Data aber auch Potenziale mit sich bringt, rückt dabei vielfach in den Hintergrund.

Auf die Schwierigkeit einer ausgewogenen Chancen-Risiko-Betrachtung des Themas Big Data macht auch der Mitverfasser der aktuellen Studie, Dr. Fred Wagner, Professor für Versicherungslehre an der Universität Leipzig, aufmerksam. Er kritisiert etwa, dass mit der restriktiven EU-Regulierung in Form der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nicht dem berechtigten Schutz der Bürger vor Datenmissbrauch und Angriffen auf die Persönlichkeit Rechnung getragen, sondern vielmehr „das Kind mit dem Bade ausgeschüttet“ werde.

Das Paradoxon der Bürger

Ziel des Goslar Instituts ist es deshalb, über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Big Data aufzuklären und gleichermaßen Vorteile und Risiken zu vertiefen. Denn nur so können die Chancen, die Big Data und Künstliche Intelligenz (KI) mit sich bringen, vollends genutzt werden. Mitverfasser Prof. Müller-Peters veranschaulicht das Paradoxon in Bezug auf die Schutzrechte der Bürger: „Die Leute haben Angst vor Big Brother und stellen sich ‚Alexa‘ ins Wohnzimmer oder tragen eine ‚Smartwatch‘“. Diesem Widerspruch von übertriebener Besorgnis und unverständlicher Sorglosigkeit wird in der Videoreihe ebenfalls auf den Grund gegangen. So soll Bürgern eine rationalere Abwägung in Bezug auf Big Data sowie der damit einhergehende bewusste Einsatz von persönlichen Daten vermittelt werden, um bewusst die Potenziale von Big Data nutzen zu können.

Im ersten Video der neuen Reihe des Goslar-Instituts zu Big Data, werden das Thema des diesjährigen Goslar Diskurses und Hintergründe der aktuellen Studie erläutert.