Leitermann, der nach über zehn Jahren als CEO bald in den Aufsichtsrat wechselt, gibt tiefe Einblicke in die strategische Ausrichtung der SIGNAL IDUNA. Mit einem breit aufgestellten Portfolio – von Komposit- über Kranken- und Lebensversicherungen bis hin zu Bankdienstleistungen und Asset Management – verfolgt die Gruppe eine klar strukturierte Transformationsagenda. Der Fokus liegt auf Wachstum in der Kompositsparte, konsequenter Digitalisierung und einer zielgruppengenauen Ansprache, insbesondere im Handwerk und Mittelstand.
Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Rolle von Regulierung und Nachhaltigkeit. Trotz politischer Signale zur Entbürokratisierung betont Leitermann die Notwendigkeit substanzieller Nachhaltigkeitsbemühungen. Für ihn ist klar: Bürokratieabbau darf nicht zur Ausrede für inhaltliche Rückschritte werden.
Im Hinblick auf die zunehmenden Herausforderungen im Markt – etwa im Bereich der Kfz- und Wohngebäudeversicherungen – spricht sich Leitermann für mehr Prävention aus und warnt zugleich vor einer systematischen Quersubventionierung. Die SIGNAL IDUNA setze stattdessen auf eigenständige Stärke und organische Entwicklung – auch im Hinblick auf mögliche Konsolidierungstendenzen in der Branche.
Besonderes Augenmerk gilt auch dem Thema Fachkräftemangel. Die SIGNAL IDUNA investiert in KI-basierte Wissensmanagement-Systeme, um internes Know-how langfristig zu sichern und effizientere Prozesse zu ermöglichen. Zugleich betont Leitermann die Bedeutung kultureller Veränderung: Zukunftssicherung bedeute nicht nur technologische, sondern auch soziale Innovation – durch Diversität, unternehmerische Verantwortung und eine moderne Führungskultur.